Die Vereinsgeschichte - Co.As.Sc.It./Saar
CO.AS.SC.IT. in Saarbrücken wurde am 20. November 1967 auf Initiative des italienischen Konsulats mit der Aufgabe gegründet, die schulische und berufliche Aus- und Weiterbildung der im Saarland lebenden italienischen Staatsbürger zu fördern.  
 
Die Finanzierung dieser Programme wurde bis 1974 ausschließlich durch das italienische Außenministerium und dann in Verbindung mit dem Europäischen Sozialfonds sichergestellt.  
 
Die Versammlung von Coasscit/Saar setzte sich aus Vertretern der italienischen Gemeinschaft im Saarland zusammen. Im Jahr 1974 wurde die Versammlung von 8 auf 12 Mitglieder vergrößert, nachdem ein neuer Satzungsentwurf angenommen worden war. Nach jahrelangen Beratungen wurde 1979 ein neues Statut verabschiedet, das die Struktur des Ausschusses grundlegend veränderte. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Notwendigkeit einer gemeinsamen Verwaltung der italienischen Schulstrukturen im Ausland nach dem Vorbild der kollegialen Schulgremien deutlich, die in Italien in der ersten Hälfte der 1970er Jahre entstanden waren.  
 
Im Vergleich zu früher konzentrierte sich das Interesse nun auf die Integrationsprozesse im Aufnahmeland. Tatsächlich war die Überzeugung gereift, dass der ursprünglich geplante vorübergehende Aufenthalt durch den Wunsch nach einer dauerhaften Niederlassung im Gastland ersetzt worden war, was eine Änderung der Schulpolitik gegenüber der italienischen Gemeinschaft im Saarland erforderte.
 
Aus diesem Grund wurde nach der Verabschiedung des neuen Status eine Stelle - CO.AS.SC.IT - nach dem Vorbild anderer Einrichtungen in den anderen Bundesländern eingerichtet.
Die Ziele waren klar definiert: Förderung der frühzeitigen Integration italienischer Kinder in deutschen Kindergärten, Einrichtung von Förderkursen, Förderung der Integration von benachteiligten oder behinderten Kindern, Initiierung von Erwachsenenbildungsprogrammen, finanzielle Unterstützung des muttersprachlichen Unterrichts und Leseförderung durch Einrichtung einer Bibliothek mit Büchern in italienischer Sprache.
 
Unter dem Namen "Comitato di Assistenza Scolastica Italiana e.V." im Konsularbezirk Saarbrücken tätig, wurde das Komitee 1994 auf ausdrücklichen Wunsch des italienischen Außenministeriums ein Verein nach deutschem Recht.  
 
Im selben Jahr wurde CO.AS.SC.IT/Saar vom italienischen Außenministerium mit der Organisation von Kursen zur italienischen Sprache und Kultur beauftragt.
Seitdem steht die Vermittlung der italienischen Sprache im Mittelpunkt der Ausbildungstätigkeit des Vereins.  
Mit dem zweisprachigen Projekt "Arcobaleno" hat COASSCIT/Saar e.V. 1998 einen methodischen und didaktischen Wandel im Italienischunterricht vollzogen. Vorrangiges Ziel ist die Integration der Kurse in den regulären Lehrplan und das Angebot von Italienisch nicht mehr ausschließlich als Muttersprache, sondern auch als Zweit- oder Fremdsprache. Damit wurde dem Wandel Rechnung getragen, der sich mit dem fortschreitenden Integrationsprozess der Italiener im Saarland vollzogen hatte.
Mit dem neuen Ansatz für den Italienischunterricht wollte CO.AS.SC.IT/Saar den Integrationsprozess beschleunigen und gleichzeitig den Bildungserfolg der jungen Italiener im Saarland fördern.  
In den folgenden Jahren wurden die Italienischkurse zunehmend in den Regelunterricht integriert, sodass sie nicht mehr nur von italienischen Kindern, sondern zunehmend auch von deutschen Kindern oder Kindern anderer Nationalitäten besucht wurden. 
 
Der unerwartete Tod des historisch bedeutenden Präsidenten Prof. Dr. Dr. hc Alessandro Baratta im Jahr 2002 hat die Erneuerungsbemühungen nicht unterbrochen, sodass der Verein zunächst mit Giuseppe Lercara und später mit der international renommierten Sprachwissenschaftlerin Prof. Dr. Rita Franceschini das Unterrichtsangebot erweitern konnte, insbesondere durch die Einrichtung neuer zweisprachiger Klassen im Projekt "Arcobaleno".  
 
Unter dem Vorsitz von Rosanna Logruosso kamen neue Integrationsprojekte hinzu, wie das Projekt TRACCE, das jungen Italienerinnen und Italienern, die hier aufgewachsen sind, die Geschichte des Gastlandes und vor allem die Geschichte der Italienerinnen und Italienern, die im Laufe der Jahrhunderte hierher ausgewandert sind, näher bringen soll.
Unter dem Vorsitz von Dr. Tatiana Bisanti wurde die bereits enge Zusammenarbeit mit der Universität des Saarlandes weiter ausgebaut, der zweisprachige Unterricht erweitert und der Einsatz neuer Technologien im Italienischunterricht gefördert.  
Unter dem neuen Vorsitz von Gaetana Bella Di Napoli hat CO.AS.SC.IT.Saar./Saar e. V. sein Bildungsangebot mit dem Projekt "In Italiano con Minecraft" weiterentwickelt, das darauf abzielt, die digitale Kompetenz und das Erlernen der italienischen Sprache bei jungen Menschen zu fördern, indem das Potenzial der neuen digitalen Technologien genutzt wird.
Seit dem Schuljahr 2018/19 hat das saarländische Bildungsministerium die Verantwortung für den muttersprachlichen Unterricht (HSU) übernommen. Die muttersprachlichen Kurse sind nun fest in den Lehrplan integriert.